Haiming

St. Stephanus - Haiming

Die erste Erwähnung einer Kirche in Haiming findet sich in zwei Schenkungsurkunden der Passauer Domkirche: zwischen 748 und 788 schenkt ein Hrodpald zehn Höfe, das herrschaftliche Gut und die Kirche in Haiming dem Hochstift Passau.

Da die Pas­sau­er Dom­kir­che auch in Nie­der­gott­sau Besit­zun­gen erlang­te und ihr auch in Über­ackern und Auf­hau­sen Kir­che und Güter über­ge­ben wur­den, so war die Errich­tung einer Pfar­rei mit der Haupt­kir­che in dem grö­ße­ren und zudem in der Mit­te gele­ge­nen Ort Hai­ming nahe­lie­gend. Im Jah­re 1076 wird Hai­ming bereits Pfar­rei genannt.”

Unser Niedergern - Heimatbuch für die Gemeinde Haiming

Die Grö­ße der Pfar­rei mit Hai­ming, Kemer­ting, Neu­ho­fen, Nie­der­gott­sau und Über­ackern blieb meh­re­re Jahr­hun­der­te unver­än­dert, bis 1779 die Salz­ach Gren­ze wur­de und das Inn­vier­tel zu Öster­reich kam. In der Fol­ge wur­de Über­ackern Pfar­rei im Bis­tum Linz.

Der jetzt ste­hen­de goti­sche Bau wur­de 1485 abge­schlos­sen, Bau­herr war Jörg Pfaf­fenpeck, Hof­mark­s­herr von Hai­ming und die Bau­meis­ter Hanns Brannt­hu­ber und Hanns Wechselberger.

Am 8. Juli 1486 wur­den die neu­errich­te­ten Altä­re geweiht; der Haupt­al­tar zu Ehren des Hl. Ste­pha­nus und die drei Neben­al­tä­re zu Ehren der Mut­ter Got­tes, der Hl. Vier­zehn Not­hel­fer und des Hl. Sebas­ti­an.
Von der alten baro­cken Ein­rich­tung der Kir­che ist jedoch nach der Reno­vie­rung im Jah­re 18491858 nicht mehr viel erhal­ten. Die Altä­re und die Kan­zel wur­den 1854 im neu­go­ti­schen Stil neu angefertigt.

1952 wur­den im Rah­men einer Innen­re­no­vie­rung die Sei­ten­al­tä­re ent­fernt und an deren Stel­le zwei Schnitz­fi­gu­ren befes­tigt. Die Lin­ke Figur eine an Lein­ber­ger erin­nern­de von Meis­ter­hand gefer­tig­te spät­go­tu­sche Plas­tik des Hl. Johan­nes des Täu­fers. Rechts des Chor­bo­gens fin­det sich die Figur des Hl. Sebas­ti­an. Ein her­vor­ra­gen­des Kunst­werk geschaf­fen vom Schnit­zer Domi­ni­que Dengl aus Mal­ching am Inn. 

Erntedank 2021 1
Altarraum Haiming
Chor Empore
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Fastentuch

Im Vor­bau vor der Kir­chen­tür wur­de schon in alter Zeit auf­ge­führt, das dane­ben befind­li­che Armen­see­lenkam­merl oder Bein­haus wur­de 1892 von Pfar­rer Falk­ner in eine Lour­des­grot­te umge­baut, die bis heu­te besteht. 

Große Kirchenrenovierung

In den Jah­ren 2004 und 2005 waren in der Pfarr­kir­che Hai­ming erneut umfang­rei­che Maß­nah­men am Gebäu­de außen und im Innen­raum erfor­der­lich, nach­dem die letz­te Reno­vie­rung 36 Jah­re zurück­lag. Mit einem fest­li­chen Got­tes­dienst am 04.12.2005, den Bischof Wil­helm Schraml mit der Pfarr­ge­mein­de fei­er­te, wur­de die Innen­re­no­vie­rung abge­schlos­sen. Die Namen aller Mit­ar­bei­ter und Spen­der wur­den auf einer Urkun­de ver­zeich­net, die in den Schluss­stein im Altar­raum ein­ge­legt wurde.

Kirchenpatrozinium am 26. Dezember

Dass er etwas Beson­de­res ist, kann man schon an sei­nem Platz im Hei­li­gen­ka­len­der erken­nen: Direkt nach Weih­nach­ten, dem Geburts­fest Jesu, gedenkt die Kir­che des hei­li­gen Ste­pha­nus.
Ste­pha­nus war einer der sie­ben Dia­ko­ne der christ­li­chen Urge­mein­de zu Jeru­sa­lem. In Streit­ge­sprä­chen beson­ders vor hel­le­nis­tisch gebil­de­ten Juden ver­trat er die Wahr­heit der Leh­re Jesu Chris­ti. Auch vor dem Hohen Rat zu Jeru­sa­lem hielt er eine Ver­tei­di­gungs­re­de. Des­halb wur­de er um das Jahr 40 zum Tode durch Stei­ni­gung ver­ur­teilt. Er gilt daher als der ers­te Mär­ty­rer des Christentums. 

Ste­pha­nus ist in der katho­li­schen Kir­che Schutz­pa­tron der Bött­cher, Kut­scher, Mau­rer, Stein­hau­er, Pfer­de­knech­te, Weber, Schnei­der und Zim­mer­leu­te. Ange­ru­fen wird er bei Beses­sen­heit, Kopf­schmer­zen, Stein­lei­den und für eine gute Ster­be­stun­de. Er wird zudem als Schutz­pa­tron der Städ­te Pas­sau, Turin, Pra­to und Biel­la verehrt.