Haiming Neuhofen 2 Von Blauer elephant - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51473155

St. Nikolaus - Neuhofen

Neu­ho­fen war nie Sitz eines Adels­ge­schlechts und so ist es ver­ständ­lich, dass urkund­li­che Nen­nun­gen aus frü­hes­ter Zeit nicht fest­zu­stel­len sind. Es kann ver­mu­tet wer­den, dass nach der Besie­de­lung von Hai­ming und Kemer­ting hier die neu­en Höfe” ange­legt wur­den. Von alters her befand sich in Neu­ho­fen ein Pfarr­hof. Urkund­lich erwähnt ist er als Sitz des Pfar­rers von Hai­ming erst­ma­lig 1403

Nach der goti­schen Bau­art des Lang­hau­ses kann man auf eine Errich­tung der Kir­che in Neu­ho­fen um 1500 schlie­ßen. Im Jahr 1536 wird die Kir­che, die dem Hl. Niko­laus geweiht ist, zusam­men mit der St. Veit Kapel­le in Kemer­ting genannt. Mög­li­cher­wei­se wur­de aber damals auch nur ein umfas­sen­der Um- und Erwei­te­rungs­bau eines bis dahin bestehen­den roma­ni­schen Kirch­leins vor­ge­nom­men. Denn auf einen solch frü­hen Ursprung des Got­tes­hau­ses gibt der in sei­ner roma­ni­schen Form bis 1868 erhal­te­ne Turm mit Sat­tel­dach einen Hinweis. 

1868 wur­de die Kir­che dann von Grund auf saniert. Die Sakris­tei wur­de von der Süd- zur Nord­sei­te ver­legt und erhielt zusätz­lich ein Ora­to­ri­um. Das Por­tal ver­setz­te der Bau­meis­ter von Süd nach West und der Turm erhielt sei­ne heu­ti­ge Form. Auch die Innen­ein­rich­tung wur­de neu geschaf­fen; der Altar vom Bild­hau­er Bas­ler in Sim­bach, das übri­ge Schnitz­werk von Georg Leberer. 

Nach einer umfas­sen­den Außen­re­no­vie­rung konn­te 1988 auch die Reno­vie­rung des Innen­raums abge­schlos­sen werden. 

Die Tat­kraft der Neu­ho­fer und die Opfer­be­reit­schaft der Hai­min­ger Pfarr­an­ge­hö­ri­gen haben dem Nie­der­gern ein kirch­li­ches Klein­od bewahrt.”

Kirchenpatrozinium

Niko­laus von Myra ist einer der bekann­tes­ten Hei­li­gen der Ost­kir­chen und der latei­ni­schen Kir­che. Sein Gedenk­tag, der 6. Dezem­ber, wird im gesam­ten Chris­ten­tum began­gen und ist mit zahl­rei­chen Bräu­chen ver­bun­den. Niko­laus wirk­te in der ers­ten Hälf­te des 4. Jahr­hun­derts als Bischof von Myra in der klein­asia­ti­schen Regi­on Lyki­en, damals grie­chisch­spra­chi­ger Teil des römi­schen, spä­ter des byzan­ti­ni­schen, noch spä­ter des osma­ni­schen Reichs, heu­te der Tür­kei. Sein grie­chi­scher Name Nikóla­os bedeu­tet Sieg des Vol­kes“ und war bereits in vor­christ­li­cher Zeit gebräuchlich. 

Niko­laus ist unter ande­rem der Schutz­pa­tron von Völ­kern wie Rus­sen, Kroa­ten und Ser­ben. Die zahl­rei­chen Legen­den führ­ten dazu, dass er von vie­len wei­te­ren Grup­pen als Schutz­hei­li­ger aus­er­wählt wur­de, von Beru­fen wie See­fah­rer, Bin­nen­schif­fer, Kauf­mann, Rechts­an­walt, Apo­the­ker, Metz­ger und Bäcker, von Getrei­de­händ­lern, Dre­schern, Pfand­lei­hern, Juris­ten, Schnei­dern, Küfern, Fuhr­leu­ten und Salz­sie­dern. Niko­laus ist Patron der Schü­ler und Stu­den­ten, Pil­ger und Rei­sen­den, Lie­ben­den und Gebä­ren­den, der Alten, Minis­tran­ten und Kin­der und auch von Die­ben, Gefäng­nis­wär­tern, Pro­sti­tu­ier­ten und Gefan­ge­nen. Aus dem Schutz­pa­tro­nat für die Kin­der lei­tet sich das heu­ti­ge Brauch­tum ab. 

Wegen des Patro­nats bei See­fah­rern, Bin­nen­schif­fern und Händ­lern ist der hei­li­ge Niko­laus von der Deut­schen Han­se und vie­len dar­in orga­ni­sier­ten Städ­ten zum Schutz­hei­li­gen bestimmt wor­den.
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