Marktl 14 04 074978 Foto: Fredi Kleiner

St. Oswald - Marktl

Die erste St.-Oswald-Kirche in Marktl war ein gotischer Bau, geweiht 1297. Nach einem Stadtbrand wurde sie 1702 im Barockstil wieder aufgebaut. Wegen des Wachstums der Gemeinde wurde 1854–57 ein vollständiger Neubau in neugotischen Formen errichtet. Diese Kirche war mit dem Altarraum nach Südwesten ausgerichtet.

Als Mit­te des 20. Jahr­hun­derts eine erneu­te Ver­grö­ße­rung not­wen­dig wur­de, bau­te die Gemein­de 1964 anstel­le des alten ein neu­es, brei­te­res Lang­haus in Nord­west-Aus­rich­tung, des­sen Altar­wand nun­mehr an den alten Turm anschließt. Der Chor der alten Kir­che wur­de zu einer Sei­ten­ka­pel­le. Bei der Neu­ge­stal­tung durch Erich Horn­dasch wur­de der Raum wie­der far­ben­fro­her und freund­li­cher. Der neue Altar­be­reich wur­de nach den Vor­ga­ben des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils modern gestal­tet. Der neu­go­ti­sche, figu­ren­rei­che Hoch­al­tar mit der Sta­tue des hei­li­gen Oswald im Zen­trum blieb im alten Chor ste­hen. St. Oswald ist die Tauf­kir­che von Papst Bene­dikt XVI. Das Tauf­be­cken, in dem Joseph Alo­is Ratz­in­ger weni­ge Stun­den nach sei­ner Geburt am Kar­sams­tag, dem 16. April 1927, getauft wur­de, wur­de 1964 aus der Kir­che ent­fernt und im Pfarr­gar­ten auf­ge­stellt, da es nicht mehr dem Stil der neu gestal­te­ten Kir­che entsprach“. 

Kirche Marktl 1
Kirche Marktl 3
Kirche Marktl 4

Mit­glie­der des Hei­mat­bun­des ret­te­ten es vor dem Ver­fall und stell­ten es 1992 im Hei­mat­mu­se­um aus. Dort stand es bis April 2006. Nach der Wahl Ratz­in­gers zum Papst wur­de das Becken restau­riert, mit einer neu­en Abde­ckung ver­se­hen und im his­to­ri­schen Chor der Kir­che vor dem Oswald­al­tar wie­der auf­ge­stellt. Am Oster­sonn­tag, dem 16. April 2006, wur­de an ihm erst­mals wie­der eine Tau­fe gefeiert.Der okto­go­na­le Tauf­brun­nen aus Donau­kalk­stein ist ein Werk Anselm Sickin­gers. Die Ecken der Kup­pa sind mit acht geflü­gel­ten Engels­köp­fen in neu­go­ti­schem Schmuck­werk besetzt.