Bischof Dr. Stefan Oster SDB zelebrierte am Silvestertag mit Ortspfarrer Peter Meister und dem Theologischen Leiter des Papstgeburtshauses, Pfarrer Dr. Franz Haringer, den Gedenkgottesdienst für Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Oswald.
Auf die Stunde genau ein Jahr zuvor hatte der emeritierte Papst in Rom im Alter von 95 Jahren die Augen für immer geschlossen. Pfarrer Peter Meister erinnerte an das denkwürdige Motto des Bayern- und damit auch Marktl-Besuches Benedikts im Jahr 2006: „Wer glaubt ist nie allein“ und würdigte die Bedeutung des Ehrenbürgers und großen Sohnes für seinen Geburts- und Taufort Marktl.
Bischof Stefan Oster stellte Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. als große Gestalt der Kirche und der Heimat und als bedeutenden Theologen heraus. Seien auch in seinen letzten Jahren dunkle Wolken über ihn gezogen, so würde sich – „wenn sich die Dinge gelichtet haben“ – herausstellen, welch große Persönlichkeit „unter uns gelebt und welchen Reichtum er hinterlassen hat.“ Bei Benedikt habe sich alles um die Gestalt Jesu gedreht, brachte der Diözesanbischof die innige Liebe Benedikts zu Jesus zum Ausdruck. So zitierte er auch eine zentrale Aussage des verstorbenen Papstes: „Am Anfang des Christseins steht nicht eine große Idee, sondern die Begegnung mit einer lebendigen Person, mit Jesus, der dem Leben Orientierung und eine entscheidende Richtung geben kann. Ratzinger/Benedikt XVI., ein leuchtendes Beispiel tiefen Glaubens und Gottvertrauens, sei die persönliche Begegnung mit Jesus eine Herzensangelegenheit gewesen.”
Der Kirchenchor unter Leitung von Jakob Preißler gestaltete den Gottesdienst mit der Deutschen Messe von Michael Haydn und Liedern aus dem Gotteslob. Der junge Chorleiter und Organist verstand es, die Sängerinnen und Sänger zu großen Höhen zu bringen und brachte mit Orgelimpressionen frischen Wind in die Stücke. Viel Lob gab es auch für die Sopranistin Alexandra Dorsch aus Burghausen, die mit dem „Ave Maria“ von G. Caccini mit ihrer klaren, hellen und kräftigen Stimme den Kirchenraum erfüllte.