Ein weiter Bogen an Veranstaltungen und Terminen spannte sich vom Auftaktabend am 16. Januar bis zum Abschluss am ersten Fastensonntag. Eine Standortbestimmung und ein Ausblick in die nähere Zukunft waren Schwerpunkt der Visitationsklausur am 8. Februar im Haus der Begegnung in Burghausen. 28 ehrenamtlich Engagierte im Alter von 14 bis 80 Jahren aus allen vier Pfarreien arbeiteten mit Pfarrer Peter Meister und Gemeindereferent Klemens Fastenmeier heraus, was im Pfarrverband Freude macht. Dabei wurde den Teilnehmern bewusst, wie viel Positives geschieht, angefangen von der Gestaltung der Gottesdienste mit den verschiedenen Chören, einer lebendigen Gemeinschaft der aktiv am Gemeindeleben Teilnehmenden, einem großen Team an Ehrenamtlichen, gemeinsamen Festen, Kinderkirche, Seniorenarbeit, Seelsorge im Altenheim bis hin zu einem aufgeschlossenen Pfarrer und einem herzlichen Pfarrvikar.
Dabei sahen die Klausurteilnehmer durchaus noch Entwicklungsmöglichkeiten. Explizit benannt wurden, Heranwachsende und junge Familien in den Pfarreien zu beheimaten, eine einladende Gemeinschaft zu sein, die offen für alle und alles ist oder die Bereitschaft, in den Pfarreien Mitverantwortung zu übernehmen. Auch Sorgen, wie das schlechte Image der Kirche, die sinkende Zahl der Katholiken und der am Gottesdienst Teilnehmenden oder die fehlende Bereitschaft, sich dauerhaft zu engagieren, wurden ausgedrückt.
Im Rahmen der Visitation wurde auch jeder einzelnen Pfarrei ein Besuch abgestattet, um sich dort zusammen mit Kirchenpflegern und Mesnerinnen ein Bild über den Zustand der kirchlichen Einrichtungen und Messgegenstände zu verschaffen. Selbstverständlich wurden auch die Verwaltungsabläufe einer fachlichen Aufsicht unterzogen.
Einen ganzen Tag lang nahm sich Domdekan Dr. Hans Bauernfeind Zeit, um in Einzelgesprächen mit dem Seelsorgeteam und den Pfarrsekretärinnen, sowie den Kindergartenleiterinnen zu sprechen. In weiteren Runden gab es einen Austausch mit den Oberministran-tinnen, den zahlreichen Ehrenamtlichen, die kirchliche Dienste ausüben, sowie der Kolpingfamilie Marktl, dem Frauenbund Haiming und dem Frauen- und Mütterverein Niedergottsau.
In der Schlussrunde traf sich der Visitator mit Pfarrer Meister und den Pfarrgemeinderats- und Kirchenverwaltungsmitgliedern im Haus der Pfarrgemeinde in Stammham. Der Domdekan zeigte sich beeindruckt, von der Offenheit der Gesprächsteilnehmenden, vom Engagement und deren Verantwortungsbewusstsein.
Gut gefüllt war die Marktler Pfarrkirche beim Abschlussgottesdienst, der von Monsignore Dr. Hans Bauernfeind als Hauptzelebrant zusammen mit Pfarrer Peter Meister und Pfarrvikar Sarves abgehalten wurde. Die musikalische Mitgestaltung übernahm unter der Leitung von Veronika Pittner der stimmgewaltige Pfarrverbandschor.
In seiner Predigt zog der Visitator ein positives Fazit. Als Überschrift wählte er die Worte: „Sehnen nach persönlicher Seelsorge“. Er habe gespürt, dass im Pfarrverband Marktl die Kirche so erlebt werden soll, dass schon viele den Menschen beistehen und alle zur persönlichen Seelsorge aufgerufen sind. Er habe sehr viel Verantwortungs-bereitschaft erlebt. Beispielhaft nannte der Domdekan die Aussage von Oberministrantinnen, sie können doch nicht aufhören, wenn die jüngeren Minis sie noch brauchen. Gefallen habe ihm auch, der Wille zum gemeinsamen Gespräch, zum miteinander Planen und Veranstalten. So wachse der Pfarrverband immer mehr zusammen und sei für die Zukunft gut aufgestellt.
Er machte nochmals deutlich, dass wirklich alle im Pfarrverband berufen sind zur gemeinsamen Mission, mit der heute die neuen Fundamente von morgen gebaut werden. Die abschließende Botschaft, trotz Widerständen nicht aufzugeben, auf dem Weg mit Jesus zu bleiben und sich an ihm zu orientieren und zu motivieren, wurde begleitet vom großen Dank für das vielfältige Engagement.
„Kirche hat Zukunft. So habe ich es bei ihnen erfahren. Vergelt‘s Gott“! Diesem Dank schloss sich auch der Ortspfarrer an. Mit so viel überzeugten und tatkräftigen Unterstützenden sei ihm um die Zukunft des Pfarrverbandes Marktl nicht bange.