Auftakt der Visitation im Pfarrverband Marktl

Haiming Pfarrei am 24.01.2025

Visitation 2025 2

Chancen der Kirche vor Ort erkennen

Das Kir­chen­recht sieht alle fünf Jah­re eine bischöf­li­che Visi­ta­ti­on in den Pfar­rei­en vor. In den zum
Pfarr­ver­band Marktl gehö­ren­den Pfar­rei­en liegt der letz­te Visi­ta­ti­ons­be­such schon mehr als 20 Jah­re
zurück. Im bischöf­li­chen Auf­trag nimmt Dom­de­kan Dr. Hans Bau­ern­feind die Auf­ga­be als Visi­ta­tor wahr.
Zum Auf­takt zele­brier­te der Lei­ter des Seel­sor­ge­am­tes zusam­men mit Pfar­rer Peter Meis­ter und
Pfarr­vi­kar Sar­ves den Got­tes­dienst in der Pfarr­kir­che St. Oswald in Marktl. In sei­ner Pre­digt bat er
die Gläu­bi­gen, nicht nur Denk­mo­del­len der Ver­gan­gen­heit nach­zu­hän­gen, son­dern das Heu­te in den
Mit­tel­punkt zu stel­len und dabei das Herz nicht zu ver­schlie­ßen. Chris­ten sol­len sich zuver­sicht­lich
von Jesus beglei­ten und Kraft spen­den las­sen. Als Welt­bür­ger mit Lie­be zum Nächs­ten sol­len sie
soli­da­risch leben. Ihr christ­li­ches Leben soll gesell­schafts­re­le­vant sein und ande­re nach­denk­lich
stim­men. Dabei sei es wich­tig, die Bot­schaft Jesu zeit- und gesell­schafts­ge­recht vor­zu­tra­gen,
mit­ein­an­der und nicht über­ein­an­der zu spre­chen und die Anlie­gen ins Gebet zu neh­men.
Lasst uns, ver­bun­den mit Jesus Chris­tus, gemein­sam heu­te Kir­che sein!”
Mit die­sem Auf­ruf fass­te Dr. Bau­ern­feind die Gedan­ken sei­ner Pre­digt ein­drück­lich zusammen. 

Visitation 2025 Zelebranten

Nach dem Got­tes­dienst fand die Auf­takt­ver­an­stal­tung im gut gefüll­ten Markt­ler Pfarr­saal
ihre Fort­set­zung. Der Orts­pfar­rer konn­te neben der Geist­lich­keit auch den Visi­ta­ti­ons­se­kre­tär
Mar­kus Sturm, Gemein­de­re­fe­rent Kle­mens Fas­ten­mei­er, die Kir­chen­pfle­ger und PGR-Vor­sit­zen­den,
wei­te­re Gre­mi­ums­mit­glie­der und Ehren­amt­li­che der vier Pfar­rei­en begrü­ßen.
Anknüp­fend an sein Pre­digt­the­ma sprach der Visi­ta­tor ein Gebet zum Hier und Jetzt” mit
der Bit­te um Inspi­ra­ti­on durch den Hl. Geist. Den ers­ten Teil der Gesprächs­run­de gestal­te­te Dr. Bau­ern­feind.
Er begann mit der Visi­on, die alle Katho­li­ken lei­ten soll­te: an einen Gott zu glau­ben, der Heil schenkt
und nicht Angst macht und Jesus als Bru­der sehen, der Frie­den, Lie­be und Soli­da­ri­tät in die Welt bringt.

Die Kir­che sei vie­len Umbrü­chen aus­ge­setzt: Indi­vi­dua­li­sie­rung mit dem hohen Anspruch,
als Mensch per­sön­lich wahr­ge­nom­men zu wer­den, Digi­ta­li­sie­rung als Segen und Her­aus­for­de­rung,
Mate­ria­lis­mus, immer weni­ger Ehren­amt­li­che machen immer mehr, Per­so­nal- und Gläu­bi­gen­man­gel,
Schwie­rig­kei­ten, jun­ge Leu­te zu errei­chen, Sprach­lo­sig­keit bei Glau­bens­the­men, Miss­brauch und Skan­da­le.
Um die Chan­cen der Kir­che vor Ort zu erken­nen, sei es not­wen­dig, Fra­gen zu stel­len:
Was brau­chen wir, was berei­chert uns, was ist ver­zicht­bar?” Gera­de die Visi­ta­ti­on sei sowohl
für die Diö­ze­san­lei­tung als auch die Mit­ar­bei­ten­den in den Pfar­rei­en eine wich­ti­ge Gele­gen­heit
der ehr­li­chen Bestands­auf­nah­me vor Ort.

Visitation 2025 00

Mar­kus Sturm eröff­ne­te und mode­rier­te die Dis­kus­si­ons­run­de. Dabei ging es um knap­per wer­den­de Finanz­mit­tel, die das Wirt­schaf­ten der Pfarr­kir­chen­stif­tun­gen nicht ein­fa­cher macht. Wenn sich dann die Kos­ten für die Sanie­rung einer denk­mal­ge­schütz­ten Fried­hofs­mau­er um die klei­ne Fili­al­kir­che Berg­ham um das Sie­ben­fa­che auf einen sechs­stel­li­gen Betrag erhöht, wirkt sich das bis auf die kleins­te Anschaf­fung in der Pfar­rei Marktl aus. Der Kir­chen­pfle­ger wünsch­te sich des­halb eine Unter­stüt­zung gegen­über dem Lan­des­denk­mal­amt von obers­ter Bistumsstelle”. 

Dem Ansin­nen, einer För­de­rung aus dem Ver­mö­gen des­bi­schöf­li­chen Stuhls wur­de eine Absa­ge erteilt, weil die Gel­der dort nur zweck­ge­bun­den aus­ge­ge­ben wer­den dür­fen.
Ein Zuhö­rer reg­te die Ein­füh­rung eines Besuchs­diens­tes für Kran­ke, Ein­sa­me und Zuge­zo­ge­ne an. Ein wei­te­rer Zuhö­rer beton­te die Wich­tig­keit ver­tie­fen­der reli­giö­ser Ange­bo­te, um die Gläu­bi­gen sprach­fä­hig in Glau­bens­fra­gen zu
machen. Es wur­de die Fra­ge gestellt, wie das Inter­es­se am Glau­ben geweckt und wie der Glau­ben ein­ge­übt wer­den kön­ne, gera­de bei Kin­dern. Dazu pass­te die Anre­gung, kei­nes­falls Abstri­che an der Jugend­ar­beit zu machen und wei­ter­hin an Groß­ver­an­stal­tun­gen als Glau­bens­er­fah­rung fest­zu­hal­ten. Dies hat der Visi­ta­tor zuge­si­chert.

Aus dem Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sitz wur­de dar­ge­stellt, dass die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Arbeits­stun­den des Gemein­de­re­fe­ren­ten und der Pfarr­se­kre­tä­rin­nen nicht aus­rei­chend sei­en. So kön­ne das gute Netz­werk des Gemein­de­re­fe­ren­ten nicht opti­mal genützt wer­den und Ehren­amt­li­che müss­ten das Pfarr­bü­ro unter­stüt­zen. Der Visi­ta­ti­ons­se­kre­tär konn­te zumin­dest berich­ten, dass trotz sin­ken­der Gläu­bi­gen­zah­len die Arbeits­stun­den im Pfarr­bü­ro nicht wei­ter gekürzt wer­den. Es wur­de auch bemän­gelt, dass auf­grund nach wie vor ander­wei­ti­ger Arbeits­vor­gän­ge der Pfar­rer nicht immer den gewünsch­ten Seel­sor­ge­ge­sprä­chen nach­kom­men kann. Aus der Run­de kam auch die Wahr­neh­mung, dass die nicht theo­lo­gisch qua­li­fi­zier­te” Mit­ar­beit von Ehren­amt­li­chen, bei­spiels­wei­se in ein­fa­chen Diens­ten, zu wenig wert­ge­schätzt wird.

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Nach einer drei­stün­di­gen inten­si­ven Gesprächs­run­de räum­te Dr. Bau­ern­feind ein, dass die Pro­ble­me erkannt sind und den­noch auch er auf vie­le drän­gen­de Fra­gen kei­ne Ant­wort habe. Die Ver­ant­wort­li­chen in den Pfarr­ver­bands­pfar­rei­en sind auf­ge­ru­fen zu über­le­gen, wel­che Maß­nah­men vor Ort umge­setzt wer­den kön­nen. Dazu besteht bei der Visi­ta­ti­ons­klau­sur am 8. Febru­ar im Haus der Begeg­nung in Burg­hau­sen Gele​gen​heit​.Im Rah­men der Visi­ta­ti­on wird es wei­te­re Besu­che und Begeg­nun­gen geben; so am 8. März mit den Mit­glie­dern der Kir­chen­ver­wal­tun­gen und Pfarr­ge­mein­de­rä­te im Haus der Pfarr­ge­mein­de in Stamm­ham und am dar­auf­fol­gen­den Sonn­tag mit allen Pfarr­an­ge­hö­ri­gen beim Abschluss­got­tes­dienst, wie­der in der Markt­ler Pfarrkirche.

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